Durch diese Tipps den Ruin vermeiden - 3 Alltagsszenarien
Es gibt unzählige Versicherungen und im Versicherungsdschungel schaut man nur schwer durch. In diesem Artikel zeigen wir euch welche Versicherungen sinnvoll sein können.
Es gibt unzählige Versicherungen und im Versicherungsdschungel schaut man nur schwer durch. In diesem Artikel zeigen wir euch welche Versicherungen sinnvoll sein können.
In Deutschland gibt es einige Versicherungen, die Pflicht sind: die Kfz-Haftpflichtversicherung für Autofahrer, die Krankenversicherung und für Arbeitnehmer die gesetzliche Rentenversicherung. Dazu kommen zahlreiche Versicherungen, die wirklich hilfreich sein können. Sie bewahren vor dem Ruin, wenn bestimmte Vorkommnisse auftreten. Die Privathaftpflichtversicherung wird beispielsweise häufig vergessen und unterschätzt. Doch sie kann vor enormen Schulden durch verursachte Schäden schützen.
Eine private Haftpflichtversicherung wird oftmals als kostspieliges Übel angesehen und wird in ihrer Wichtigkeit meist unterschätzt. Ursächlich dafür: Viele Menschen wissen gar nicht, was bei einer Privathaftpflicht abgedeckt ist. Der Leistungsumfang und die Deckungssummen können sich abhängig vom gewählten Vertrag und Anbieter deutlich unterscheiden. Ein Vergleich des Leistungsspektrums, des eigenen Bedarfs und der Kosten ist daher unerlässlich. Grundsätzlich jedoch umfasst der Schutz Sach-, Personen- sowie Vermögensschäden und in der Regel auch alle im Haushalt lebenden Familienmitglieder.
Zum Schutz der Kinder und ihren Taten ist eine Privathaftpflichtversicherung nicht nur in jungen Jahren empfehlenswert. Zerstört der Nachwuchs beispielsweise beim Spielen Besitztümer anderer, werden sie von der Versicherung übernommen. Das gilt auch, wenn Kinder beim Spielen versehentlich andere verletzen oder durch ihre Schädigungen gesundheitlich beeinträchtigen.
Die Höhe der Deckungssumme der privaten Haftpflichtversicherung ist entscheidend. Bei der Gothaer Versicherung liegt die Deckungssumme beim Basistarif beispielsweise bei 10 Millionen Euro, bei anderen Versicherungen ist sie deutlich geringer. Je höher die Deckungssumme, desto umfassender der Schutz. Doch häufig bedeutet das auch eine höhere Tarifbelastung. Genaues Kalkulieren ist deshalb angezeigt, denn Familientarife sind oftmals viel günstiger als gedacht.
Neben der klassischen Privathaftpflichtversicherung gibt es auch erweiterbare Tarifbausteine. Wer beispielsweise ein Haustier besitzt, sollte auch hier über eine Haftpflichtversicherung kümmern, die in vielen Bundesländern sogar Pflicht ist. Verursacht ein Hund etwa durch plötzliches Rennen auf die Fahrbahn einen Unfall, kann das für die Tierbesitzer rasch teuer werden. Hundehalter müssen nicht nur mögliche Reparaturkosten für das Fahrzeug übernehmen, sondern auch für durch den Unfall verursachte Personenschäden aufkommen. Damit das Szenario der kurzen Unachtsamkeit keine lebenslangen Zahlungsverpflichtungen und den finanziellen Ruin bedeuten, ist eine Tierhaftpflichtversicherung als Ergänzung sinnvoll.
Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt, sollte unbedingt an eine Wohngebäudeversicherung denken. Wird die Immobilie beschädigt oder gänzlich zerstört, übernimmt die Versicherung die Kosten für den Verlust bzw. die Instandsetzung. Allerdings nur, wenn Versicherungsnehmer clever auswählen und den für sie passenden Tarif finden.
Es gilt, nicht nur das gesamte Gebäude, sondern auch sämtliches Gebäudezubehör umfangreich zu versichern. Inkludiert sollten Fassadenfarbe, Briefkasten, Brennstoffvorräte usw. sein. Auch auf dem Grundstück befindliche Bestandteile wie Gartenhäuser, Beleuchtung oder Zäune sollten mitversichert werden. Wer sich beispielsweise für die Umfriedung seines Grundstücks für einen preisintensiven Zaun entscheidet, kann bei dessen Beschädigung die Versicherung für die Rekonstruktion beanspruchen. Gefragt ist vor Unterzeichnung der Vertragsunterlagen die möglichst präzise Benennung aller mitversicherten Gegenstände. Wird nachträglich ein kostspieliger Zaun erbaut, sollte dieser in die Versicherung inkludiert werden. Womöglich entstehen dadurch Extrakosten, die sich aber bei einem hohen Schadensfall lohnen.
Ruin droht bei Unterversicherung der Immobilie
Damit im Schadensfall keine Extrakosten auf Versicherte zukommen, ist die Höhe der Versicherungssumme entscheidend. Wichtig ist der eigentliche Gebäudewert, der vor Versicherungsbeginn bestmöglich kalkuliert werden sollte. Finden Anpassungen am Gebäude oder Grundstück statt, die zur Wertsteigerung beitragen, sollten diese ebenfalls im Vertrag erfasst werden.
Wer für sein Gebäude eine Versicherungssumme in Höhe von 300.000 Euro vereinbart hat, bekommt im Schadensfall diese maximale Summe ausgezahlt. Ist das Gebäude aber 500.000 Euro oder mehr wert, bleiben Versicherungsnehmer womöglich auf der Differenz sitzen. Das könnte schlimmstenfalls eine Unterversicherung und den Ruin bedeuten. Wird das gesamte Haus mit einem eigentlichen Wert von 600.000 Euro zerstört und übernimmt die Versicherung jedoch nur 300.000 Euro als maximalen Vertragsgegenstand, bleibt eine Differenz von 300.000 Euro. Diese Summe müssten Versicherungsnehmer für den Wiederaufbau oder den Neukauf selbst tragen. Gerade bei Immobilien, die durch ein Darlehen finanziert sind, bedeutet das meist den Ruin.
Damit keine Unterversicherung droht: Checkliste für die Ermittlung der genauen Versicherungssumme
Damit kein Ruin aufgrund von Unterversicherung droht, ist bei der Bestimmung der Versicherungssumme maximale Prägnanz gefragt. Eine geringe Versicherungssumme mag bei den Tarifkosten Sparpotenzial bieten, kann sich aber im Schadensfall rechnen. Deshalb bei der Kalkulation der Versicherungssumme die Bausubstanz genau bestimmen. Gleiches gilt für die Überdachung, die Wohnfläche, die Nutzungsart und den Standort. In einigen Gebieten gilt es, spezielle Gefahren mitzuversichern. Hierzu zählt beispielsweise Hochwasser. Aber Vorsicht, denn nicht alle Unternehmen sichern Gebäude in Hochrisikogebieten ab.
Bei der Reiseplanung und der Vorfreude auf den nächsten Urlaub denkt kaum jemand an schlimme Szenarien. Doch gerade eine Auslandskrankenversicherung sollte, auch beim Ausflug in das europäische Ausland, mitbedacht werden. Die gesetzliche Versicherung übernimmt zwar anteilig Kosten, jedoch abhängig vom Reiseland längst nicht alles in voller Höhe.
Deutschland hat mit EU-Ländern sowie Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Island ein Sozialversicherungsabkommen. Müssen Deutsche in diesen Ländern medizinisch versorgt werden, übernehmen die Krankenkassen einen Anteil der Krankheits- sowie Arztkosten. Das Problem: Die Kostenaufwendungen, welche die Kassen nicht übernehmen, müssen die Versicherten selbst tragen. Gerade bei längerem Krankenhausaufenthalt oder einem aufwendigen Rücktransport wird das rasch teuer. Muss für den Transport nach Deutschland beispielsweise ein medizinisch ausgestattetes Flugzeug organisiert werden, können die Transportkosten 25.000 Euro und mehr kosten. Übernimmt die Krankenkasse davon einen Teil, können sich Versicherte glücklich schätzen. Wer aber auf einem hohen Kostenanteil sitzen bleibt, muss unter Umständen lange dafür zahlen.
Eine zuvor abgeschlossene Auslandskrankenversicherung übernimmt die Kosten in genau solchen Fällen. Auch hier gilt: Unbedingt den Tarif vergleichen, denn bei Geltungsbereich und Versicherungssumme herrschen deutliche Unterschiede. Je mehr Leistung inkludiert ist, desto kostspieliger auch der Tarif. Doch günstige Auslandskrankenversicherungen gibt es meist schon ab 10 Euro für Singles oder zum attraktiven Familientarif von ca. 20 Euro jährlich. Wer besonders clever ist, überprüft vor Versicherungsabschluss zunächst, ob es vielleicht schon eine Auslandskrankenversicherung gibt. Viele Kreditkartenherausgeber beispielsweise bieten als Serviceleistung eine inkludierte Auslandskrankenversicherung, sodass die Mehrkosten einer jährlichen Police entfallen.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem externen Redakteur Kristian Theissen.