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Soziales Engagement ist heute wichtiger als je zuv

Helfen schenkt Freude:

Ein soziales Miteinander hat in unserer modernen Zeit zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Nächstenliebe statt Fremdenfeindlichkeit und Anonymität, das wünschen sich viele Menschen. Soziales Engagement liegt voll im Trend und eine Möglichkeit, um sich selbst einzubringen, bietet sich überall.

Soziales Engagement hat viele Gesichter. Grundsätzlich ist darunter zu verstehen, dass Menschen sich in der Gesellschaft einbringen, indem sie freiwillig und unentgeltlich hilfsbedürftigen Menschen ihre Unterstützung zukommen lassen.

Der Wunsch, etwas zu verändern, ist ein Grundbedürfnis, das in den meisten Menschen vorhanden ist. Die Stiftung aktive Bürgerschaft hat vor rund 20 Jahren damit begonnen, soziales Engagement in Zahlen zu fassen und damit sichtbar, messbar und vergleichbar zu machen. Verschiedenste Statistiken zeigen seit 1997, wie wichtig den in Deutschland lebenden Menschen soziales Engagement ist und in welcher Form und in welchem Umfang sie sich gegebenenfalls selbst engagieren.

Die aktuellste Hochrechnung aus dem Jahr 2017 zeigt, dass 44 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren in diesem Jahr einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgingen. 1997, im Jahr der ersten detaillierten Erhebung, waren es nur 34 Prozent. Soziales Engagement scheint also in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert einzunehmen. Auch die Möglichkeiten für einen ehrenamtlichen Einsatz sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Waren 1997 noch rund 460.000 Organisationen im sozialen Bereich aktiv, gab es 2017 schon rund 635.000 Anlaufstellen für Hilfsbedürftige und Menschen, die mit einer Geld-, Sach- oder Zeitspende konkrete Hilfe leisten wollten.

Etwas weniger großzügig sind die Deutschen heute mit der Zeit, die sie für ihr soziales Engagement einzusetzen bereit sind. Einen recht überschaubaren Zeitraum von bis zu zwei Stunden pro Woche investieren heute knapp 60 Prozent der ehrenamtlich Tätigen. Das sind fast 10 Prozent mehr als noch vor 20 Jahren. Drei bis fünf Stunden pro Woche können sich derzeit nur noch knapp 24 Prozent der Helferinnen und Helfer frei machen. 1997 waren es noch etwa 27 Prozent. Noch geringer fällt der Anteil der sozial engagierten Mitbürger aus, die sich pro Woche mindestens sechs Stunden oder mehr Zeit für soziale Projekte und gemeinnützige Tätigkeiten nehmen können. Nur noch etwa 18 Prozent der Ehrenamtlichen können einen so beträchtlichen Teil ihrer Zeit opfern. 1997 waren es immerhin noch fast 23 Prozent.

Dass den Menschen immer weniger Zeit für ihr soziales Engagement bleibt, mag dem immer hektischeren und straff getakteten Arbeitsalltag zuzuschreiben sein. Die Tage werden voller, die Freizeit ein immer kostbareres Gut. Kompensiert wird der Mangel an Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten allerdings durch eine wachsende Spendenbereitschaft. Nach Angaben der Stiftung aktive Bürgerschaft wurden 2017 insgesamt rund 89 Milliarden Euro für alle gemeinnützigen Organisationen in Deutschland gespendet. 1997 waren es noch etwa 69 Milliarden Euro. Das soziale Engagement ist also nicht generell zurückgegangen, es hat sich nur in einen anderen Spendenbereich verlagert.

Warum soziales Engagement so gut tut

Wer einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen hat oder im materiellen Bereich auf Hilfe angewiesen ist, empfindet die Bereitschaft Anderer, ohne Bedingungen ihre Hilfe anzubieten, als großes Geschenk.

Aber auch die Helfenden selbst können aus ihrem Engagement viel Positives ziehen. Helfen macht glücklich, und zwar beide Seiten gleichermaßen. Selbst die wissenschaftliche Glücksforschung hat herausgefunden, dass Helfen für innere Zufriedenheit sorgt und damit subjektiv glücklich macht. Einer der von sozial engagierten Menschen besonders häufig angeführter Grund für diese Zufriedenheit ist das positive Feedback, das mit ehrenamtlichen Tätigkeiten verknüpft ist. Meist folgt schon auf kleinste Taten und Hilfsaktivitäten eine direkte Bestätigung. Ein dankbares Lächeln, ein warmes Wort, die Erleichterung, die hilfsbedürftigen Menschen deutlich ins Gesicht geschrieben ist, wenn sie die dringend benötigte Hilfe bekommen. All das sind Bestätigungen und Belohnungen weit jenseits des finanziellen Bereiches, der vor allem den beruflichen Alltag so stark prägt.

Darüber hinaus kann soziales Engagement dabei helfen, das Selbstbild und das eigene Weltbild zu justieren. Wer Gutes tut, sieht sich selbst in einem besseren Licht und kann oft auch viel leichter das Wesentliche von Unwesentlichen unterscheiden. Eine ehrenamtliche Tätigkeit gibt dem eigenen Leben einen Sinn und damit auch den Halt, den wir uns heute so oft wünschen. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern hilft auch dabei, die eigenen sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Nicht zuletzt kann soziales Engagement auch den eigenen Horizont erweitern und den Blick über den Tellerrand hinaus lenken. Wer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen hat, sieht die Welt mit wacheren Augen und definiert auch seinen eigenen Platz darin ganz anders. Menschen, die im kleinen Rahmen etwas positiv verändern können, haben oft auch das Gefühl, den Entwicklungen in der Welt nicht nur hilflos gegenüberzustehen, sondern selbst als Teil einer großen Gemeinschaft etwas bewirken zu können.

Berlin: Die Metropole mit dem sozialen Herzen

Berlin ist nicht nur schnelllebig, global vernetzt und multikulturell, unsere schöne Stadt ist auch ein soziales Pflaster. Neben zahlreichen namhaften Organisationen wie den Tafeln Berlin oder dem Haema Blutspendezentrum gibt es auch viele kleine Projekte, die sich liebevoll um die kleinen und großen Sorgen und Nöte der Menschen in Berlin kümmern. In fast jedem Kiez gibt es Möglichkeiten, um selbst mitanzupacken und den Alltag für andere Menschen ein bisschen angenehmer zu gestalten.

Eine tolle Einrichtung für alle, die sich informieren und selbst sozial aktiv werden möchten, ist die Care-Map-Berlin. Diese virtuelle und interaktive Karte ist dem U-Bahn- und S-Bahn-Netz Berlins nachempfunden und markiert mit einem Pin jede Anlaufstelle, an der soziales Engagement großgeschrieben wird. Hier können Menschen, die auch etwas verändern möchten, Geld- oder Sachspenden abgeben und sich außerdem darüber informieren, wie sie selbst ein wenig freie Zeit und Arbeitskraft investieren können, um positiv etwas zu bewegen.

Der Care-Map-Berlin können Interessierte nicht nur Lage und Kontaktdaten all der großen und kleinen Einrichtungen, Organisationen und Projekte im sozialen Bereich entnehmen, dort finden sich auch Informationen dazu, in welcher Form sich die einzelnen Stellen sozial einsetzen, welche Projekte oder Organisationen eventuell unterstützt werden und wo noch helfende Hände und wache Köpfe benötigt werden. Die Entwickler der Care-Map haben sich bewusst dafür entschieden, mit diesem Tool auch den vielen kleinen Projekten und Einrichtungen eine Plattform zu geben, die sich noch keinen Namen machen konnten und deshalb besonders stark auch die Hilfe von ehrenamtlichen Mitwirkenden angewiesen sind. Die Care-Map-Berlin gibt es auch als Version fürs Handy. So soll der Weg zum eigenen sozialen Engagement möglichst flexibel bleiben und der erste Schritt erleichtert werden.

Bildquelle:
Abbildung 1: @ Anemone123 (CCO-Lizenz) / pixabay.com