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Gelassen durch die Hauptuntersuchung:

Tipps für eine erfolgreiche TÜV-Prüfung

Die regelmäßige Hauptuntersuchung (HU) ist ein unvermeidlicher, aber entscheidender Schritt für jeden Autobesitzer, um die Sicherheit und Verkehrstauglichkeit seines Fahrzeugs zu gewährleisten. Obwohl viele diesen Termin mit Unbehagen betrachten, ist eine gründliche Vorbereitung der Schlüssel, um die HU gelassen zu meistern. Hier gibt es detaillierte Einblicke in die einzelnen Prüfpunkte des TÜV, begleitet von praktischen Tipps, wie die optimale Vorbereitung auf die Hauptuntersuchung aussehen sollte.
 

Die Bedeutung der Hauptuntersuchung: Sicherheit hat oberste Priorität

Die Hauptuntersuchung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern vor allem ein Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr. Der TÜV überprüft, ob Fahrzeuge den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und den aktuellen Sicherheitsstandards gerecht werden. In vielen Ländern ist es illegal, ein Fahrzeug ohne gültige Hauptuntersuchung auf öffentlichen Straßen zu bewegen. Dies kann zu Bußgeldern führen, und im Falle eines Unfalls könnten Probleme mit der Versicherung auftreten. Der positive HU-Bescheid ist somit nicht nur eine Formalität, sondern ein Zeugnis für die Verkehrstauglichkeit Ihres Fahrzeugs.
 

Welchen Turnus müssen unterschiedliche Fahrzeuge für die Hauptuntersuchung beim TÜV einhalten?

Die Fristen für die Hauptuntersuchung (HU) können je nach Fahrzeugtyp, Alter und regionalen Bestimmungen variieren. Hier sind allgemeine Richtlinien, die in Deutschland gelten:
 

  • Pkw (Personenkraftwagen) und Motorräder:
  • Neue Fahrzeuge: Nach drei Jahren erstmals, dann alle zwei Jahre.
  • Ältere Fahrzeuge: Jährlich nach dem sechsten Jahr.
  • Lkw (Lastkraftwagen) und Busse:
  • Neue Fahrzeuge: Nach drei Jahren erstmals, dann alle zwei Jahre.
  • Ältere Fahrzeuge: Jährlich nach dem ersten Jahr.
  • Anhänger:
  • Neue Anhänger: Nach drei Jahren erstmals, dann alle zwei Jahre.
  • Ältere Anhänger: Jährlich nach dem ersten Jahr.

Was ist die Hauptuntersuchung, wozu dient sie und was prüft sie ab?

Ziel der Hauptuntersuchung ist es, sicherzustellen, dass alle Fahrzeuge verkehrssicher und umweltverträglich aufgestellt sind. Zudem wird vom TÜV-Gutachter nachgeschaut, ob es keine baulichen Veränderungen am Fahrzeug gibt, für die es keine Allgemeine Betriebserlaubnis (AE) gibt. In Deutschland wird die HU durch den TÜV (Technischer Überwachungsverein) oder andere autorisierte Prüforganisationen durchgeführt.
Während der Prüfung werden verschiedene Fahrzeugkomponenten und -systeme auf ihre Funktionsfähigkeit, Sicherheit und Emissionswerte überprüft.

Typische Prüfbereiche bei der HU umfassen:
 

  • Beleuchtung: Der TÜV prüft die Funktion und Ausrichtung der Scheinwerfer, Rücklichter, Blinker und weiterer Beleuchtungseinrichtungen am Fahrzeug ab. Falsch eingestellte oder funktionsunfähige Beleuchtung ist in der Dunkelheit ein enormes Sicherheitsrisiko.
  • Bremsen: Die Bremsanlage wird besonders sorgfältig und genau überprüft, um sicherzustellen, dass sie einwandfrei funktioniert und den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
  • Scheibenzustand: Defekte Scheiben, auch kleinere Risse oder Steinschläge, stellen ein Sicherheitsrisiko dar, da sich diese Risse durch die Fliehkräfte vergrößern und die Scheibe reißen lassen können. Darum sollten Risse und Steinschläge vor der Prüfung repariert werden.
  • Rost: Insbesondere bei älteren Fahrzeugen wird auf Rostbildung (nicht nur an tragenden Fahrzeugteilen) geachtet. Rost kann die Stabilität des Fahrzeugs beeinträchtigen und die Verkehrssicherheit gefährden.
  • Reifen: Der Zustand, die korrekte Bereifung (maximal zulässige Breite laut Fahrzeugpapieren) und die Profiltiefe der Reifen werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und ausreichende Haftung auch bei nasser Witterung oder Schneefall bieten.
  • Abgaswerte: Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird der Schadstoffausstoß überprüft, um zu garantieren, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für das jeweilige Fahrzeug nicht überschritten werden.
  • Fahrwerk: Das Fahrwerk wird auf Verschleiß und Beschädigungen sowie Manipulationen - beispielsweise durch Tieferlegungen ohne gültige Papiere für den Fahrzeugtyp - überprüft.
  • Sicherheitsausstattung: Der TÜV prüft ferner, ob das vorgestellte Fahrzeug über die vorgeschriebene Sicherheitsausstattung verfügt. Dazu gehören unter anderem die Sicherheitsgurte, Airbags und Zusatzmaterial wie Verbandskasten, Warndreieck, Sicherheitsweste und Co.

Es ist wichtig zu bedenken, dass dies nur eine Auswahl der wesentlichen Punkte bei der HU abbildet und der TÜV bei der Prüfung noch viele weitere Aspekte überprüft. Eine vollständige Liste aller Prüfungspunkte findet sich zum Beispiel auf der Website des TÜV.

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Frühzeitige Planung als Schlüssel zum Erfolg bei der HU - Checklisten helfen weiter

Die frühzeitige Planung des HU-Termins ist entscheidend, um unnötigen Stress vor der Prüfung des Fahrzeugs zu vermeiden, sofern man es selbst vorstellt und keine Werkstatt die Prüfung als Serviceleistung anbietet. Sinn macht es, sich rechtzeitig einen Termin im Monat der vorgeschriebenen TÜV-Prüfung zu reservieren. Das macht man am besten einige Wochen vor dem Ablauf der bisherigen Prüfung, um ausreichend Zeit für eventuelle Reparaturen zu haben. Diese Planung sichert eine entspannte Vorbereitung.

Zudem ist es angeraten, eine umfassende Checkliste für die Vorbereitung auf die Hauptuntersuchung zu erstellen. Diese sollte nicht nur die gängigen Prüf-Punkte wie Beleuchtung und Bremsen umfassen, sondern auch Details wie die Funktion der Scheibenwischer, den Zustand der Reifen und den Ölstand berücksichtigen. Eine gründliche Überprüfung dieser Punkte verhindert unliebsame Überraschungen, wenn der TÜV-Prüfer sich des Fahrzeugs annimmt.
 

Beleuchtung und Elektrik: Ein Lichtblick für die Prüfer - Bremsen sind das A und O am Fahrzeug

Die Beleuchtung am Fahrzeug fungiert nicht nur als ein Sicherheitsaspekt, sondern der Prüfbereich stellt auch ein Hauptaugenmerk des TÜV dar. Darum ist nicht nur die Funktionsfähigkeit aller Lampen (inklusive aller Blinklichter) zu prüfen, sondern auch deren korrekte Einstellung, damit entgegenkommender Verkehr nicht geblendet wird. Auch auf mögliche Fehlercodes in der Elektronik ist zu achten und notfalls für den reibungslosen Betrieb von Warnsignalen wie Hupe oder Pannenblinkanlage zu sorgen.

Sicherheit geht vor und darum ist die Bremsanlage ein kritischer Sicherheitsaspekt bei der HU. Man sollte regelmäßig den Zustand der Bremsbeläge, -scheiben und -flüssigkeit überprüfen lassen. Ein guter Bremsencheck kann nicht nur die HU erleichtern, sondern auch die allgemeine Fahrsicherheit erhöhen.
 

Reifen und Fahrwerk: Der Bodenkontakt zählt

Eine gründliche Überprüfung der Reifen und des Fahrwerks ist unerlässlich. Dabei gilt es nicht nur den Luftdruck und die Profiltiefe der Reifen zu prüfen, sondern auch mögliche Beschädigungen am Reifen durch "Parkrempler mit Bordsteinen". Auch die Verschleißerscheinungen am Fahrwerk wird der TÜV prüfen. Ein gut gewartetes Fahrwerk trägt maßgeblich zur Fahrstabilität bei.

Die Abgasuntersuchung (AU) ist ein zentraler Bestandteil der HU. Moderne Fahrzeuge mit On-Board-Diagnose (OBD) oder mit nachträglich verbauten Geräten sollten regelmäßig auf Fehlercodes überprüft werden. Ältere Fahrzeuge benötigen oft eine gründliche Wartung, um die Anforderungen der AU zu erfüllen. Ein rechtzeitiger Austausch von defekten Teilen kann dabei helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
 

Karosserie, Lack, Motorraum und Innenraum: Ein gepflegter Auftritt zahlt sich aus

Obwohl die äußere Erscheinung nicht primär geprüft wird, sollten Rost und Unfallschäden an der Karosserie im Vorfeld behoben werden. Eine intakte Karosserie trägt nicht nur zur Sicherheit bei, sondern auch zur Werterhaltung des Fahrzeugs. Eine professionelle Lackpflege kann zudem den Gesamteindruck verbessern. Das gilt ebenso für den Motorraum. Ist der sauber, wird der Prüfer keinen Ölaustritt bemängeln.
Ein aufgeräumter und sauberer Innenraum beim Fahrzeug erleichtert nicht nur die Arbeit der Prüfer, sondern ist auch ein Indikator für den Pflegezustand des Fahrzeugs. Wer darauf achtet, dass sämtliche Bedienelemente einwandfrei funktionieren und zugängig sind, macht Punkte beim TÜV. Falls notwendig, sollten kleinere Schönheitsreparaturen oder Reinigungsarbeiten vor dem Termin durchgeführt werden.

 

Dokumente bereithalten: ohne Papiere keine Prüfung

Beim Prüfungstermin ist es von größter Wichtigkeit, alle erforderlichen Dokumente mitzubringen. Dazu gehören der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung, Teil I), möglicherweise der Nachweis über die letzte Hauptuntersuchung und die Abgasuntersuchung sowie vorhandene Anbaubestätigungen und Allgemeine Betriebserlaubnispapiere (ABE) für Anbauteile - besondere Auspuffanlagen, Aluräder und Co. Fehlende Unterlagen können zu einer erneuten Prüfung führen.

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Alles abgehakt? Dann geht es mit Gelassenheit durch die Hauptuntersuchung

Die Hauptuntersuchung ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht - sie ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr. Durch eine frühzeitige, gründliche Vorbereitung kann man als Fahrzeugführer entspannter in die HU gehen. Die Hauptuntersuchung dient nicht nur der Befriedigung der Gesetzgebung, sondern vor allem der eigenen und der Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer. Mit einem gut gewarteten Fahrzeug leistet jeder einen wichtigen Beitrag zu einem unfallfreien Straßenverkehr