IV_dmitrii
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Dmitrii floh, weil er nicht in Putins Krieg kämpfen will

Wir haben ihn zu uns ins Studio eingeladen und er hat uns seine Geschichte erzählt.

Dmitrii (27) ist aus Russland geflohen, weil er nicht in Putins Krieg kämpfen will
Dmitrii (27) ist aus Russland geflohen, weil er nicht in Putins Krieg kämpfen will

Wir vom Berliner Rundfunk 91.4 möchten Ihnen einen besonderen Menschen vorstellen ... und seine Geschichte.

 Dmitrii ist 27 Jahre alt, kommt aus Sankt Petersburg und ist vor Kurzem mit dem Bus über Helsinki nach Berlin geflohen. Er will nicht für Putins Krieg gegen die Ukraine mobilisiert werden und er hat Angst eingezogen und direkt ins Kriegsgebiet geschickt zu werden.

 Dmitrii hat eine Lebenspartnerin, die aktuell ein Auslandsstudium in Berlin macht, deswegen wollte er unbedingt zu ihr nach Berlin. Der Weg dahin war dramatisch und die Frage, wie es mit ihm nun weitergeht, ist aktuell noch offen. 

 Das Interview hat Annika Sesterhenn mit ihm auf Englisch geführt - Dmitrii spricht gut Englisch, muss nur manchmal nach Worten suchen. Wir haben das Gespräch von unserem Nachrichtenmann Sebastian Pasutti overvoicen lassen. Sie hören immer die Originalantwort und dann die deutsche Übersetzung darüber.

 Bei dem Videoschnipsel, den Sie auch auf dieser Seite anschauen können, ist Dmitrii nur von hinten zu sehen - wir halten es für sicherer, wenn sein Nachname ungenannt bleibt und sein Gesicht ungezeigt. 

Einen Ausschnitt aus dem Interview sehen Sie als kurzes Video hier.

Eine Anmerkung vorweg: den KGB - das ehemalige russische Komitee für Staatssicherheit - gibt es so nicht mehr, viele Russen nennen aber Agenten des heutigen russischen Geheimdienstes FSB nach wie vor KGB-Agenten.

Wie es Dmitrii in dem Moment ging, als er versucht hat mit einem Touristenbus nach Finnland/Helsinki auszureisen – diesen Ausschnitt gibt es im Video

Das komplette Interview mit Dmitrii in Podcast-Form hören Sie hier.

Folge 0 | 27.10.2022 | 12:19

Interview mit Dmitrii über seine Flucht aus Russland

Dmitriis Touristenvisum ist noch bis Dezember gültig, momentan versucht er herauszufinden, wie große die Chancen sind, Asyl in Deutschland zu beantragen.

Das könnte schwierig werden, weil es russischen Deserteuren zwar vereinfacht werden soll, Asyl zu beantragen, man aber streng genommen erst Deserteur ist, wenn man auch einberufen wurde.

 Da Dimitrii Russland verlassen hat, bevor er eingezogen wurde, hat er keinen Deserteur-Status. Wenn er aber wiederum den Brief erhalten hätte, hätten sie ihn an der Grenze nicht weiterreisen lassen. Seine Freunde hier in Berlin und auch wir vom Berliner Rundfunk 91,4 versuchen, Dmitrii zu helfen. Sobald es da ein neues Update gibt, hören Sie es bei uns.