20220215 U Bahn Berlin 120 jahre
20220215 U Bahn Berlin 120 jahre

120 Jahre U-Bahn Berlin – Potsdamer Platz und Co

Vor 120 Jahren wurde zum ersten Mal die U-Bahn Berlin in Betrieb genommen. Seitdem hat sich viel getan! Mehr über die erste U-Bahn-Fahrt, den Potsdamer Platz und die Geschichte vom "Kotti" hier:

20220215 U Bahn berlin schwarz weiß
20220215 U Bahn berlin schwarz weiß

Die Anfänge: vom Potsdamer Platz zum Stralauer Tor und zurück

Der 15. Februar 1902 gilt als Geburtsstunde der Berliner U-Bahn. Die Jungfernfahrt war dabei ausschließlich einigen preußischen Ministern vorbehalten, weshalb die Fahrt als sogenannte „Ministerfahrt“ in die Verkehrsgeschichte einging.

Die zurückgelegte Strecke der schon damals mit Elektrizität fahrenden U-Bahn begann an diesem Tag am Potsdamer Platz. Sie führte dann über den Bahnhof Zoologischer Garten bis hin zum Stralauer Tor und schließlich wieder zurück. Das Stralauer Tor, später U-Bahnhof „Osthafen“, wurde im Zuge des Zweiten Weltkriegs durch Luftangriffe der Alliierten zerstört und später nicht wieder aufgebaut.

Erst drei Tage nach dieser ersten Testfahrt wurde der Regelbetrieb für Berliner Fahrgäste aufgenommen und beschrieb dabei eine beschauliche Strecke von etwa sechs Kilometern zwischen dem Potsdamer Platz und dem Stralauer Tor.

Zunächst wurden lediglich acht Bahnhöfe in Betrieb genommen. Bis Ende des Jahres allerdings wurde auch die Stammstrecke zum Bahnhof Zoo eingeführt, ferner wurden Verbindungen zur heutigen Warschauer Straße und dem Ernst-Reuter-Platz (damals noch „Knie“) geschaffen. Zu den acht zuerst in Betrieb genommenen Bahnhöfen zählen neben dem Potsdamer Platz und dem Stralauer Tor u. a. noch das Kottbusser Tor, das Schlesische Tor sowie das Hallesche Tor. Mehr zu deren spannenden Geschichte weiter unten!

James Brown mit It's a Man's Man's Man's World

Oldies

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Jetzt zur Geschichte der historischen Berliner U-Bahn ein paar Oldies genießen!


Es läuft:
James Brown mit It's a Man's Man's Man's World

Auch diese Berliner U-Bahnhöfe haben eine spannende Geschichte:

20220215 U Bahn Berlin Kotti
20220215 U Bahn Berlin Kotti

Von Cottbus zu "Kotti" – das Kottbusser Tor

Der U-Bahnhof Kottbusser Tor, der seinen Namen der Stadt Cottbus in der Niederlausitz zu verdanken hat, wurde 1902 für die Linie 1 erbaut und ist eigentlich ein Hochbahnhof, unter dem ein Platz liegt. Der „Kotti“, wie er liebevoll von Einheimischen genannt wird, wurde 1929 erweitert und zum Umsteiger. Schon damals waren Wohnungslosigkeit und Armut im Umkreis des Platzes keine Fremdwörter, in den 80er Jahren war der „Kotti“ überdies Schauplatz für die Bewegung zur Hausbesetzung, die ein Protestsignal gegen die Spekulation von Immobilien darstellte. Auch heute noch ist das Kottbusser Tor ein Ort der Kontraste: Spätis, Cafés, Diversität, aber auch Drogen und Armut begegnet man dort. 

20220215 U Bahn Berlin Schlesisches Tor
20220215 U Bahn Berlin Schlesisches Tor

Die Nähe zu Osteuropa – das Schlesische Tor

Der Bahnhof „Schlesisches Tor“ war ursprünglich ein Erzeugnis aus dem Bau der Berliner Zoll- und Akzisemauer aus dem 18. Jahrhundert. Letztere löste eine mittelalterliche Berliner Stadtmauer ab. Von fünf Durchlässen im südlich der Spree verlaufenden Mauerteil war das Schlesische Tor der östlichste. Geografisch lag es nahe an Schlesien, wodurch es seinen Namen erhielt. Heute ist das Schlesische Tor, das nahe der Oberbaumbrücke liegt, ein belebter und zentraler Treffpunkt für Touristen und Menschen aus Berlin und außerdem ein Ort, an dem das Berliner Nachtleben pulsiert.

20220215 U Bahn Berlin 120 Jahre Uhr
20220215 U Bahn Berlin 120 Jahre Uhr

Teil der Zollmauer – das Hallesche Tor

An der Stelle des historischen Halleschen Tores (ehemals ein Teil der Berliner Zoll- und Akzisemauer) steht heutzutage der denkmalgeschützte U-Bahnhof mit dem gleichen Namen, der einen wichtigen Umsteigepunkt der Linien U1 und U6 darstellt. Es hat Restaurants, Cafés und die gleichnamige Anlegestelle in der Nähe und liegt dabei direkt am Wasser.

20220215 U Bahn Berlin BVG
20220215 U Bahn Berlin BVG

Berliner U-Bahn heute

Heutzutage hat sich das U-Bahn-Netz in Berlin stark erweitert und zählt stolze 175 Bahnhöfe, die durch ein dichtes Streckennetz von ca.155 Kilometern Länge miteinander verwoben sind. Auch in Zukunft soll der Betrieb, so die BVG, weiter wachsen. Deshalb gaben sie bei der Firma Stadler bereits 2020 insgesamt 1500 neue U-Bahn-Wagen in Auftrag, die im Laufe diesen Jahres in Betrieb genommen werden sollen.

Fest steht, dass die U-Bahn Berlin nicht nur eine erinnerungswürdige Geschichte hat, sondern für die Bevölkerung bis heute zum täglichen Leben dazu gehört und mit ihren Reisenden, dem ikonischen Gelb ihrer Wagen und ihrer Schienenlandschaft aus Tunneln und Viadukten die Hauptstadt zu etwas Besonderem macht.

Auch der traditionsreiche Bahnhof Zoo hat eine weit zurückreichende Geschichte! Hier die Story der Christiane F. aus dem Werk "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo":

Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Lost Generation | Doku HD | ARTE
Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Lost Generation | Doku HD | ARTE

Artikel von: Milena Ziefle