3. Die Ost-Band City
Die deutsche Musik Gruppe City verkaufte bis zum heutigen Tage nicht nur über 15 Millionen Tonträger. Viele deutsche Sänger und Bands schauen zu ihr auf, denn sie war unangefochten die erfolgreichste DDR-Band. Die 1972 in Ost-Berlin gegründete Rock-Gruppe spielt bis heute und begeistert Fans, indem sie die Latte für viele deutsche Songs mit Hits wie Am Fenster weit nach oben setzt. Übrigens absolvierten sie auch einige Gigs und Coverversionen anderer Musik-Größen wie Santana, The Rolling Stones oder Jimi Hendrix.
Musik vor dem Mauerfall zu machen, war übrigens gar nicht so einfach. Band-Mitglied Fritz Puppen erzählte einmal in einem Radio-Interview, dass es seiner Tante erklärte, er bräuchte 18.000 DDR-Mark, um eine gute Musik-Anlage aus Westdeutschland in die DDR zu schmuggeln. Als das gute Teil da war, startete die Band ihre Karriere. Was für Geschichten!
Der Mauerfall 1989 und der Abriss
Und 1989 kam dann der Tag: die Mauer fiel. Im kollektiven Gedächtnis erhalten sind vor allem jene „Mauerspechte“, die in den Tagen und Nächten nach dem 9. November mit Hämmern der vorderen Mauer zu Leibe rückten. Tatsächlich zeigen jedoch die damaligen Aufnahmen schon eines: B300-Beton kann man kaum händisch zerlegen.
Der wirkliche Abriss der Mauer war deshalb ein viel größeres Projekt, welches zwischen Juni und November 1990 ablief. Damals wurde extra eine „Arbeitsgemeinschaft Recycling Grenzanlagen“ unter der Leitung des DDR-Bauingenieurs Karl-Heinz Goldschmidt gegründet.
Und was passierte mit der Mauer? Nun, Millionen wurden mit dem weitgehend ungesteuerten Verkauf der Mauer-Betonbrocken gemacht. Ein Großteil des Betons wurde geschreddert und fand im Straßenbau Verwendung. Eisen und Stahl gingen indes den Weg, den auch jedes Schrottauto, ja sogar die Reste des Palasts der Republik gingen: Sie wurden in Stahlwerken als wertvoller Rohrstoff für neue Stahlwaren eingeschmolzen.
Und so findet sich der DDR-Stahl heute nicht nur in Dubais „Burj Khalifa“, sondern dürfte auch weltweit in unzähligen Punkten verbaut sein – ein deutlich besserer Job als die Ursprungsverwendung.